Kinship and Social Security

An interdisciplinary project with an anthropological agenda
funded by the European Union's Sixth Framework Programme
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Projekt - Kurzbeschreibung

Das Projekt KASS hat sich zur Aufgabe gestellt, die Bedeutung von Familien-Netzwerken für die soziale Absicherung und gegenseitige Unterstützung von Menschen zu untersuchen. Der Staat und die Familie (einschließlich aller Verwandten) sind im modernen Europa die wichtigsten Garanten für die soziale Absicherung von Individuen. Ähnlich wie der Staat bietet auch die Familie Pflege, Bildung und Erziehung, finanzielle Unterstützung sowie Hilfestellung bei der Arbeitssuche. Die Familie hat zudem bei Entscheidungen der Kinder bezüglich Berufswahl oder Wahl des Ehepartners bzw. der Ehepartnerin ein wichtiges Wort mitzureden (gelegentlich übt sie auch Druck aus). Die Bedeutung der Familie ist jedoch nicht immer und überall gleich groß; ihr Stellenwert veränderte sich im Laufe der Zeit und ist auch von Ort zu Ort verschieden. Statistisches Quellenmaterial sowie soziologische und ethnographische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Rolle der Familie in den einzelnen Ländern des heutigen Europa äußerst unterschiedlich ist. Zudem haben veränderte Heiratsmuster, andere Formen des Zusammenlebens, höhere Scheidungsraten, abnehmende Geburtenraten sowie eine immer älter werdende Bevölkerung ebenfalls Einfluss auf die Bedeutung der Familie für die soziale Absicherung ihrer Mitglieder.

Obwohl der Stellenwert der verwandtschaftlichen Beziehungen für die soziale Absicherung natürlich große Auswirkungen auf die Entwicklung politischer Maßnahmen auf den Gebieten soziale Sicherheit, Geschlechterdiskriminierung und soziale Ausgrenzung - sowohl auf staatlicher als auch EU-Ebene - hat, ist das Wissen über diese Zusammenhänge überraschend gering; daran haben auch wichtige Forschungsbeiträge, die auf dem Gebiet der Anthropologie, der Ökonomie und der Evolutionstheorie in den letzten Jahrzehnten zu diesem Thema gemacht wurden, nichts geändert. Der Grund mag darin liegen, dass die üblicherweise verwendeten Datenquellen wie Volkszählungen und Umfragen nicht alle erforderlichen Informationen erfassen, die man bräuchte um die oben genannten Zusammenhänge im Detail zu analysieren. Die einzige Methode umfassende und ausreichend detaillierte Daten über Verwandtschafts-Netzwerke zu erlangen und gleichzeitig festzustellen, wie die Menschen diese verwandtschaftlichen Beziehungen persönlich erleben, besteht in der ethnographischen Feldforschung. Der Leitgedanke dieses Projekts ist es, in erster Linie ethnographische Methoden anzuwenden und in weiterer Folge durch Interpretation und mathematische Analyse des gesammelten Datenmaterials eine Antwort auf die oben gestellten Fragen zu finden. Ein weiterer Grundgedanke besteht darin, dass die gegenwärtigen Trends und Entwicklungen in ihrem historischen Zusammenhang gesehen werden müssen.

Die Feldforschungsarbeit zu diesem Projekt wird in acht europäischen Ländern durchgeführt; die Ergebnisse der Feldforschung werden dann auch vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung von Familiensystemen und der staatlichen sozialen Absicherung dargestellt.

Unser Team in Österreich:
Funktion Name Kontakt
Wissenschaftliche Leitung Prof. Dr. Peter Schweitzer ffpps@uaf.edu
Forscherin auf der Mühlviertler Alm Mag. Gertraud Seiser gertraud.seiser@univie.ac.at
Forscherin in Wien Mag. Elisabeth Strasser elisabeth.strasser@univie.ac.at

Artikel - Kein Mensch ist eine Insel [... info]


Unser Team in Deutschland:
Funktion Name Kontakt
Wissenschaftliche Leitung Dr. Tatjana Thelen thelen@eth.mpg.de
Forscherin in Berlin-Marzahn Astrid Baerwolf astridbaerwolf@hotmail.com
Forscher in Glindow Tilo Grätz graetz@eth.mpg.de
coordinated by: Dr. Patrick Heady
Max Planck Institute for Social Anthropology, Halle/Saale, Germany
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