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Max Planck Institute for Social Anthropology

Günther Schlee 2008

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Dereje hat von George, dem "Griechen" (Oromo-Mutter, Anywaa-Frau) einen Toyota-Landcruiser gemietet und wir fahren mit Amanuel, dem Photographen, nach Dambi Dolo (Dembi Dolo auf den beigefügten Karten), Western Oromo Region (= Wollega).

Ich hatte mich gefreut, wieder in eine Gegend zu kommen, deren Sprache ich spreche, aber die Freude wird dadurch gedämpft, dass die Leute oft begriffsstutzig, d. h. gar nicht, reagieren, wenn ich sie auf Oromo anspreche, weil das wohl zu sehr ihren Erwartungen widerspricht. Der Dialektunterschied zum Boran dagegen lässt sich bewältigen. Mit den Leuten, die ihre Schreckstarre überwinden, klappt die Kommunikation ganz gut.

Essen gegangen. Dann Taj-Haus von "Mother Sunday" besucht. "Mother Sunday" bewahrt Haile Selassie-Devotionalien in einer Kiste auf, die in ihrer Schankstube als Sitz dient. Dereje hat sie ausgiebig ausgefragt und abfotografiert. Sie ist jetzt weit über 70 und mit 14 (?) hierhergekommen. Geboren in Addis. Hat eine Tochter, mit der sie Oromo spricht.