Stable URL(for citation): http://www.eth.mpg.de/subsites/schlee_tagebuch/trip_02/f2/2001_11_3_sat.html

>Max Planck Institute for Social Anthropology
Max Planck Institute for Social Anthropology

Günther Schlee 2008

Impressum
Datenschutzhinweis

Nach Besorgungen in Addis Abeba, die viel Zeit verschlangen, um 13 Uhr mit dem Auto aufgebrochen, in Begleitung von Christiane, Julia, Getinet und Eshetu, dem Fahrer. Bis Ambo gefahren, das auf Amharisch Agere Hiwot heißt (Agere Hiywet auf den beigefügten Karten). Getinet meint, der Name sei das "Geschenk" von Haile Selassie an Ambo gewesen.

Es gibt hier warme Quellen, ein Schwimmbad und ein wenig westlich der Stadt die Fabrik, in der das Ambo-Mineralwasser abgefüllt wird. Ambo/Agere Hiywet ist Hauptstadt der Region West-Shawa innerhalb von Oromia.

Es ist der Heimatort von Merara Gudina, der in dem Band über die "12th International Conference of Ethiopian Studies" (East Lansing, Michigan) herausgegeben von Harold Marcus einen Beitrag (1994) hat. Im Parlament ist dessen Partei nach massiven Manipulationen, so hatte Getinet erzählt, mit nur einem Abgeordneten vertreten. Die Kandidaten mussten an den letzten drei Tagen vor der Wahl im Wahlkreis präsent sein. Wer gerade dann verhindert war, z. B. weil er zeitweilig festgenommen wurde, wurde von der Kandidatenliste gestrichen. Im Taj-Haus kommen wir mit einem Finanzbeamten ins Gespräch, der auch aus der Region stammt. Er äußert sich kritisch über Merara und hält ihn für gefährlich.